June 19, 2024

Die Roboter kommen: Spezialist:innen für das Management von KI-, IoT- und Automatisierungssystemen rekrutieren

Dieser Artikel beleuchtet aktuelle Trends und Strategien, wie Unternehmen Menschen für Schlüsselpositionen, die komplexe KI-, IoT- und Automatisierungssysteme managen, gewinnen und halten können.

Ob klassische Industrieroboter, Cobots (kollaborative Roboter) oder humanoide Roboter – die Digitalisierung und Automatisierung prägen die moderne Industrie, besser bekannt als Industrie 4.0. Im Zentrum dieser Transformation stehen Spezialist:innen, die komplexe KI-, IoT- und Automatisierungssysteme managen. Unternehmen stehen nicht nur im Zuge des Fachkräftemangels vor der Herausforderung, diese hochqualifizierten Talente zu finden und langfristig zu binden. Dieser Artikel beleuchtet aktuelle Trends und Strategien, wie Unternehmen Menschen für diese Schlüsselpositionen gewinnen und halten können. 

Aktuelle Trends und Herausforderungen

KI in der Produktion: Künstliche Intelligenz gilt nicht nur für industrielle Anwendungen als Schlüsseltechnologie. Der Einsatz von KI in der Produktion bietet enormes Potenzial in puncto Effizienz und Flexibilität. Klassische Anwendungen sind die digitalen Zwillinge und die vorausschauende Analyse. Unsere Kollegen von PALTRON haben sich ausführlich dazu in ihrem Artikel “Die digitale Transformation der Produktion – Manufacturing 4.0” auseinandergesetzt.
Wie das Fraunhofer-Institut für Produktionsanlagen und Konstruktionstechnik (Fraunhofer IPK) im Gespräch mit Bosch jedoch feststellt, stehen Unternehmen vor der Herausforderung, die notwendigen technischen Voraussetzungen und das entsprechende Know-how zu implementieren. Neben der fehlenden Kompetenz mangelt es zudem an einer digitalen Grundlage, KI in Produktionsprozesse zu integrieren

Synergien zwischen KI und Robotik: Besonders spannend ist die Symbiose von KI und Robotik für innovative Lösungen der Industrie 4.0. Laut Automationspraxis erfordert die Robotik KI, um präziser und flexibler zu agieren, während KI durch Roboter physische Handlungen realisieren kann. Diese gegenseitige Abhängigkeit unterstreicht die Notwendigkeit spezialisierter Fachkräfte, die beide Technologien beherrschen.

Herausforderungen der Integration: Aufgrund der fortschreitenden Innovation steigen Herausforderungen wie die Komplexität der Implementierung und der Bedarf an speziellen sowie interdisziplinären Fähigkeiten. Unternehmen kaufen sich hochinnovative Technologien und Ideen zum Beispiel durch den Erwerb von Startups ein. Doch der entscheidende Schritt ist, die neuen “intelligenten” Technologien und Prozesse an ihr laufendes System und den Betrieb anzukoppeln.

Strategien zur Rekrutierung von KI-Talenten

Ganz gleich ob KI, IoT oder Automatisierung – wenden Sie diese vier strategischen Schritte an, um Spezialist:innen für Ihren Bereich der Industrie 4.0 anzuziehen. Wir nehmen hier als Beispiel die Künstliche Intelligenz (tauschen Sie einfach den Begriff mit der gewünschten Technologie aus, für die Sie Talente suchen).

1. KI-Roadmap entwickeln

Viele deutsche Unternehmen experimentieren auf Abteilungsebene mit KI, verfolgen jedoch selten eine einheitliche, unternehmensweite Strategie. Eine klare KI-Roadmap, die Silos auflöst und KI in allen Abteilungen integriert, ist elementar. Dies erfordert neben KI- und IT-Kompetenzen auch Change Management und Transformationsfähigkeiten. Talente suchen nach bedeutungsvollen Aufgaben, die ihnen erlauben, ihr Potenzial zu entfalten und einen positiven Einfluss zu haben.

2. Authentizität zeigen

Unternehmen sollten transparent darlegen, was im Bereich KI bereits erreicht wurde und welche Ressourcen zur Verfügung stehen. Ehrlichkeit ist entscheidend, um eine gute Passung zwischen Talent und Team zu gewährleisten. Führungskräfte mit technischem Know-how können nicht nur Vorbilder sein, sondern auch das Potenzial der Lösungen ihrer KI-Spezialist:innen richtig einschätzen und fördern.

3. Stabile Beziehungen fördern

Emotionale Bindungen zu Produkt, Unternehmen und AI-Projekten sind elementar. Wenn die Arbeit eines KI-Experten direkt das Endprodukt beeinflusst, stärkt das die Identifikation mit dem Unternehmen. Talente wollen sichergehen, dass ihr Arbeitgeber eine ernsthafte, datengetriebene KI-Strategie verfolgt und kulturelle Veränderungen unterstützt, z.B. durch AI-gestützte Empfehlungen für Entscheidungen.

4. Entwicklungsmöglichkeiten bieten

Stichwort lebenslanges Lernen. KI-Talente arbeiten nicht isoliert. Sie benötigen ein Umfeld, in dem sowohl die Abteilung als auch der Einzelne sich weiterentwickeln können. Die Umsetzung einer KI-Roadmap sollte daher immer als Teameinstellung betrachtet werden. Neue Mitarbeitenden sollten die Freiheit haben, ein funktionierendes Ökosystem aufzubauen – denn Verantwortung erzeugt Hingabe. Interaktion mit der KI-Community, Teilnahme an Messen, Hackathons und Kooperationen mit Universitäten und Forschungsinstituten sind ebenfalls von großer Bedeutung und erhöhen die Employee Retention. Mitarbeitende sehen sich somit Teil eines größeren Ganzen.

Attraktivität als Arbeitgeber steigern

Employer Branding ist vor allem für Gen Z ein zentraler Faktor. Lesen Sie hierzu auch den kompakten Guide “In fünf Schritten zum erfolgreichen Employer Branding” von unserem Partner PALTRON.

Verbesserung der Arbeitsbedingungen und Karrierechancen 

Durch eine angenehme Arbeitsumgebung, moderne Arbeitszeitmodelle und klare Karriereperspektiven sind entscheidend, um Fachkräfte langfristig zu binden. Früher wie heute gilt: Unternehmen müssen in die berufliche Entwicklung ihrer Mitarbeitenden investieren und Weiterbildungsmöglichkeiten bieten, um deren Fähigkeiten kontinuierlich zu verbessern.

Bedeutung der Unternehmenskultur und Work-Life-Balance 

Wir betonen es immer wieder: Eine positive Unternehmenskultur, die Wert auf Zusammenarbeit, Innovation und eine ausgewogene Work-Life-Balance legt, steigert die Attraktivität eines Unternehmens erheblich. Unternehmen können sich diesem Thema heutzutage nicht mehr entziehen. Eine erfolgreiche Unternehmenskultur hat weitreichende Effekte. Unter anderem, dass Angestellte, die sich wohlfühlen und gefördert werden, motivierter und loyaler sind.

Einfluss der Unternehmenskultur auf die Mitarbeiterbindung

Richtig. Eine starke und unterstützende Unternehmenskultur wirkt sich ebenfalls nachhaltig auf die Mitarbeiterbindung aus. Wie bereits gesagt, werden Organisationen, die eine positive Arbeitsumgebung schaffen und ihre Mitarbeiter wertschätzen, die Fluktuation verringern und die Loyalität steigern.

Förderung der Diversität

Und wir dürfen niemals die Vielfältigkeit vergessen. Eine diverse und inklusive Unternehmenskultur hilft, ein breiteres Spektrum an Talenten anzuziehen. Diversität fördert weiterhin Innovation durch unterschiedliche Perspektiven, was für die Entwicklung neuer Technologien die Grundlage bildet.

Mentoring-Programme 

Mentoring-Programme helfen neuen Mitarbeit:innen, sich schneller in das Unternehmen zu integrieren. Aber auch bereits bestehende Angestellte profitieren von den Erfahrungen hochqualifizierter Kolleg:innen. Und auch das ist ein Zeichen einer starken Unternehmenskultur.

Erfolgsbeispiel Deutsche Telekom

Unter der Leitung von Claudia Pohlink hat die Deutsche Telekom bemerkenswerte Fortschritte im Bereich der Künstlichen Intelligenz gemacht. Ihr Team arbeitet in den Telekom Innovation Laboratories (T-Labs) unter anderem an fortschrittlichen Technologien wie dem maschinellem Lernen und Quantencomputing. Eines der zentralen Ziele ist es, sinnvolle Herausforderungen anzubieten – also Projekte, die positive Auswirkungen auf Mensch und Umwelt haben. Dazu gehören die Bereiche Energieeinsparung/Energieeffizienz, CO2-Reduktion/Dekarbonisierung und Cybersicherheit. Diese Aufgaben motivieren Talente, kreative Lösungen zu entwickeln und gemeinsam mit Fachabteilungen sichtbare Verbesserungen zu erzielen. Auch hier geht es um das größere Gesamtbild.

Erfolgsfaktoren

Herausfordernde Aufgaben: Talente werden durch anspruchsvolle Projekte angezogen, die reale positive Effekte haben.

Innovatives Umfeld: Die T-Labs bieten ein Umfeld, in dem Expert:innen an der Anwendung fortschrittlicher Technologien arbeiten können – und gleichzeitig wird Raum für die Weiterentwicklung geboten.

Interaktion mit der Gemeinschaft: Durch den Austausch innerhalb der KI-Community, einschließlich Kooperationen mit Universitäten und Forschungseinrichtungen, bleibt die Arbeit innovativ und relevant.

Langfristige Vision

Ein zentraler Aspekt ist die langfristige Vision für KI im Unternehmen. Die T-Labs legen Wert auf eine klare Strategie und konkrete Projekte, die von der Zusammenarbeit zwischen Forschung und Geschäftseinheiten profitieren. Dies schafft ein motivierendes Umfeld für KI-Expert:innen, die an bedeutenden und zukunftsweisenden Projekten arbeiten möchten.
Insgesamt zeigt die Fallstudie der Deutschen Telekom, wie ein Unternehmen durch klare Visionen, herausfordernde Aufgaben und ein unterstützendes Umfeld erfolgreich Talente im Bereich Künstliche Intelligenz rekrutieren und halten kann.

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