October 16, 2024

Bauprojekte der Zukunft – So sichern Sie sich Bauingenieur:innen

Lesen Sie, wie Sie Talente im Bauingenieurwesen für Ihre Projekte sichern können und welche Strategien notwendig sind, um in einem zunehmend wettbewerbsintensiven Markt erfolgreich zu sein. 
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Bauingenieur:innen gestalten die Architektur der modernen Welt – sie entwerfen und realisieren Bauwerke, die unsere Städte prägen und unsere Infrastruktur gestalten. Aktuell hätte Deutschland beispielsweise enormen Bedarf, um seine maroden Brücken zu reparieren – man spricht von mehr als 5000 Brücken, die schnellstens saniert oder neu gebaut werden müssten. Gleichzeitig gibt es extrem positive Nachrichten aus Deutschland – mit einem klimapositiven Beton wird gerade den Weg für nachhaltiges Bauen geebnet – denn der Werkstoff Beton ist mit gut 7-8 Prozent der weltweiten CO2-Emissionen ein echter Klimakiller. 

Klimapositive Betone, die CO₂-Emissionen durch innovative Materialien und Prozesse ausgleichen, stellen nicht nur eine bahnbrechende Neuerung dar, sondern auch einen klaren Beweis für die Bemühungen der Bauindustrie in puncto Nachhaltigkeit. Diese umweltfreundlichen Lösungen sind ein Symbol für die Fortschrittlichkeit und den Einfluss, den Bauingenieur:innen auf die Gestaltung einer nachhaltigeren Zukunft haben können. 

Doch trotz dieser spannenden Entwicklungen steht auch die Bauindustrie vor der dringenden Herausforderung des Fachkräftemangels. Die Nachfrage nach qualifizierten Bauingenieur:innen wird immer größer, während gleichzeitig die Zahl der verfügbaren Talente nicht ausreicht, um den Bedarf zu decken. Dieser anhaltende Mangel an Fachkräften stellt eine ernsthafte Herausforderung für die Zukunft des Bauens dar. 

Deswegen befassen wir uns in diesem Artikel damit, wie Sie Talente im Bauingenieurwesen für Ihre Projekte sichern können und welche Strategien notwendig sind, um in einem zunehmend wettbewerbsintensiven Markt erfolgreich zu sein. 

Status quo Bauhauptgewerbe

Laut den aktuellen Veröffentlichungen von Bauindustrie.de in Bezug auf die Fachkräftesituation im Bauhauptgewerbe zeigt sich, dass die Zahl der verfügbaren Fachkräfte im Bauhauptgewerbe nach wie vor hinter der Nachfrage zurückbleibt. Und nicht nur der Mangel an Fachkräften ist ein Problem, sondern auch die bestehende Fachkräfte-Situation selbst. Der Rückgang in der Anzahl qualifizierter Arbeitskräfte und die fehlende Nachwuchssicherung stellen die Branche vor ernsthafte Herausforderungen. Dies führt in aller Regel zu einer erhöhten Belastung für die bestehenden Mitarbeitenden und kann die Qualität und Effizienz von Bauprojekten beeinträchtigen.

Zusätzlich wird die Branche von einer zunehmenden Notwendigkeit zur Diversifizierung und Integration neuer Talente geprägt. Auch hier weist Bauindustrie.de darauf hin, dass trotz der Bemühungen um mehr Vielfalt, insbesondere durch die Förderung von Bauingenieurinnen, der Anteil weiblicher Fachkräfte im Bauwesen immer noch gering ist. Dies stellt eine verpasste Chance dar, die das Potenzial hat, frische Perspektiven und Innovationen in die Branche zu bringen.

(Abb. 1: Frauen am Bau: Studierende, Bauindustrie.de)

Ein Blick auf die positiven Entwicklungen

Trotz dieser Herausforderungen gibt es auch erfreuliche Entwicklungen, die Hoffnung geben und die Richtung für eine positive Wende vorzeichnen. Der Bauindustrie kommt zunehmend der Wandel zugute, insbesondere durch die verstärkte Einführung moderner Technologien und nachhaltiger Baupraktiken wie eingangs beschrieben. Diese Fortschritte bieten nicht nur Lösungen für bestehende Probleme, sondern schaffen auch neue Möglichkeiten für Fachkräfte.

Ein weiteres Beispiel für den Fortschritt ist die zunehmende Integration von Building Information Modeling (BIM) und anderen digitalen Technologien, die den Planungs- und Bauprozess voranbringen. Diese Innovationen erleichtern die Koordination und Effizienz auf Baustellen und machen den Beruf von Bauingenieur:innen zunehmend attraktiver und abwechslungsreicher.

Darüber hinaus wird das Engagement für mehr Diversität und Inklusion weiterhin intensiviert. Die Branche sieht eine steigende Anzahl von Initiativen, die gezielt darauf abzielen, sowohl mehr Frauen als auch jüngere Talente für den Bau zu gewinnen. Solche Maßnahmen tragen dazu bei, das Berufsfeld für eine breitere Zielgruppe interessanter zu machen und die Fachkräftelücke zu schließen.

Trotz der aktuellen Herausforderungen im Bauwesen sind vielversprechende Entwicklungen und innovative Ansätze vorhanden, die positive Veränderungen herbeiführen können. Dazu gehört auch 5D BIM, dem wir uns als Nächstes widmen.

Zukunftsperspektive 5D BIM

Moderne Technologien und innovative Ansätze bieten neue Chancen für die Branche. Besonders hervorzuheben ist die Einführung von 5D Building Information Modeling (BIM), die als wegweisende Technologie gilt. 

5D BIM revolutioniert den Bauprozess durch die Integration zusätzlicher Dimensionen von Zeit und Kosten in die traditionelle 3D-Modellierung. Diese Technologie ermöglicht eine detaillierte Planung und Steuerung von Projekten, indem sie Echtzeit-Analysen zu Zeitplänen und Budgets bereitstellt. Weiterhin verbessert 5D BIM die Projektkoordination und reduziert die Risiken von Verzögerungen und Kostenüberschreitungen erheblich. Diese Effizienzgewinne und die erhöhte Transparenz machen den Beruf des Bauingenieurs nicht nur spannender, sondern auch attraktiver für Nachwuchskräfte.

Kommen wir damit zu den Strategien der Talentgewinnung und -bindung, die Unternehmen dabei unterstützen, Bauingenieur:innen für ihre Projekte zu finden und langfristig an sich zu binden.

Strategien zur Rekrutierung von Bauingenieur:innen

In unserem vorherigen Artikel besprachen wir die Recruiting-Strategien für den Maschinenbau. Diese sind:

  1. Kooperation mit Hochschulen
  2. Attraktive Arbeitsbedingungen plus Sinnhaftigkeit & Verantwortlichkeit
  3. Technologieeinsatz im Recruiting
  4. Starkes Employer Branding

Auch diese greifen im Bauingenieurwesen. Wir haben uns dazu zwei aktuelle WDR Beiträge angehört – diese unterstützen unsere Erkenntnisse:

Hier sticht die Kooperation mit Hochschulen heraus. Das macht auch Sinn, da es üblich ist, sich schon im Studium zu spezialisieren. Denn es gibt viele Einsatzmöglichkeiten für Bauingenieure:innen in den unterschiedlichsten Bereichen. Hier setzen Unternehmen konkret an, um Nachwuchskräfte gleich in die richtige Bahn zu lenken.

Attraktive Arbeitsbedingungen wie das Gehalt treibt laut einer Studentenumfrage die meisten Absolventen in die Privatwirtschaft – nur 3 von 56 Studierenden wollen in den öffentlichen Dienst. Das Image der Behörden ist nicht gut, was auch an mangelnden Aufstiegschancen liegt. Hier punktet die private Wirtschaft. 

Womit die Behörden andererseits punkten können, ist mehr Ruhe und Sicherheit. Auch durch bessere (geregelte) Arbeitszeiten ist das Privatleben besser geschützt. Daher ist es nicht verwunderlich, wenn viele junge Menschen sich eher auf das "Abenteuer" der Privatwirtschaft einlassen.

Gute Unternehmen betreiben frühes Mentoring und führen Teams bereits an Universitäten zusammen. Auch die Förderung durch ältere Angestellte erfolgt frühzeitig und gezielt auf Einzelpersonen.

Fazit

Die Bauindustrie steht vor der Herausforderung, sich an die neuen Gegebenheiten anzupassen und gleichzeitig ihre Stärken auszubauen. Die Implementierung von 5D BIM und andere technologische Fortschritte bieten Chancen, den Bauprozess zu optimieren und den Beruf des Bauingenieurs weiterzuentwickeln. Unternehmen müssen proaktive Rekrutierungsstrategien und moderne Arbeitsbedingungen anbieten, so viel ist sicher im aktuellen Klima des Fachkräftemangels. Nur so können sie sich im Wettbewerb um die besten Talente erfolgreich positionieren und die Zukunft ihrer Projekte sichern.

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